Parallel-Universum
im Test

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Etablierung einer Test Factory für eine führende Versicherung

Es gibt wohl wenige Bereiche, die für den Laien mathematisch so individuell komplex erscheinen, wie versicherungstechnische Policen-Rechnungen. Umso nachvollziehbarer, dass ein entsprechend professionelles Testing für große Versicherer absolut erfolgskritisch sind.

Neben attraktiven, innovativen Versicherungsprodukten sind stabile und qualitativ hochwertige IT-Systeme für Versicherer der Schlüssel für ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Kleinste Fehler in der Informationsverarbeitung können zu hohen Geschäftsrisiken und Schäden führen: Umsatz- oder Imageverlust, manueller Aufwand der Fachabteilungen oder Verstöße gegen Regulatorik. Eine Fehlerbehebung nach Go-Live der neuen oder veränderten IT-Systeme sowie der Ausgleich möglicher Ansprüche ist für Fachabteilungen und IT immer aufwändiger und mit höheren Kosten verbunden als eine frühzeitige Fehlerfindung und -vermeidung in der Lösungsentwicklung.

Ein häufig anzutreffendes Problem sind dezentrale Testkompetenzen ohne zentrale Steuerung und Qualitätskontrolle und entsprechend geringe Kosteneffizienz des gewachsenen dezentralen Ressourcen-Mixes. Eine dezentrale Struktur sorgt darüber hinaus für isolierte Optimierungen in Sachen Standards, Prozesse, Tools und Reportings mit geringer Durchdringung in der Test-Automatisierung, dem Datenzugriff und Testumgebungen. Das wiederum führt zu einer stark eingeschränkten Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Testumgebungen, einem hohen Risiko mit Blick auf Verzögerungen von Enterprise-Releases sowie einer reduzierten Fähigkeit zur Unterstützung unterschiedlicher Liefergeschwindigkeiten. Der Auftrag des großen Versicherers an kobaltblau war deshalb klar: Etablieren Sie eine erstklassige Test Factory und verbessern Sie Qualität, Liefergeschwindigkeit und Gesamtbetriebskosten unserer Anwendungen durch Konsolidierung der Test Services, eine höhere Automatisierung und auf Metriken basierende Transparenz.

Test Factory: Die Projektstruktur

Let’s test: Wir bauen eine Fabrik.

Keine Fabrik ohne Plan. Folgerichtig stand am Anfang unseres Projekts die Entwicklung eines modernen Operating-Models sowie der Aufbau einer effizienten Test Factory Organisation zur Konsolidierung und Stärkung der geschäftskritischen Testkompetenzen. Im Zentrum der operativen Umsetzung sollte in Zukunft eine übergreifende, zentrale Funktion zur Qualitätssicherung aller intern und extern gelieferten Leistungen stehen. Die Implementierung von Marktstandards in Testprozessen, Methoden und Praktiken sollte signifikante Qualitätsverbesserungen realisieren und standardisierte Testservices für ALLE Maintenance-Aktivitäten und –Projekte deutliche Kosten- und Geschwindigkeitseffizienzen heben, konkret durch:

  • Einen Zentralen Testautomatisierungsservice zur Erweiterung der Regressionstestautomatisierung,
  • einen Zentralen Testdatenservice zur Bereitstellung von Testdaten für alle Projekte und Maintenance-Aktivitäten und
  • ein Test Environment Management zum Management von 2 Testumgebungen, um stabilere und schnellere Releases zu ermöglichen.

Test Factory: Das Operating Model

Parallel erfolgte die Implementierung eines Test-Status-Dashboard zur Automatisierung des Testreportings für Projekte und Releases. Die Implementierung von geeigneten Test KPIs sorgen für eine valide Möglichkeit der tatsächlichen Qualitätsmessung. Auf Basis der gewonnenen Kennzahlen kann nun eine kontinuierliche Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität auf Basis risikogesteuerter Entscheidungen erfolgen. Eine zweite, parallele Testumgebung sorgte für die Entkoppelung von Unternehmensreleases, um eine stabile und deutlich schnellere time-to-market zu ermöglichen, fundiert auf einer geeigneten Governance und entsprechenden Prozesswelt. Schließlich ermöglicht eine zentrale Lieferantenkonsolidierung eine hohe Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen durch die intelligente Integration externer Ressourcen und Dienstleistungen.
Und auch in diesem Projekt ist der kobaltblau-Effekt klar messbar (KPI nach jeweils 18 Monaten):

  • Betriebskostenreduzierung um > 1,5 Millionen Euro p.a.
  • Offshore-Abruf von 50 Prozent der externen Testkapazitäten
  • Signifikante Senkung der Unit-Cost für Test Ressourcen
  • Anteil von unter 30 Prozent des Testaufwands am Projektbudget
  • Verbesserung der Test Effektivität und Fehlerrate in der Produktion um mindestens 4 Prozent
  • Kosteneinsparungen über die Testautomatisierung von mehr als 3 Millionen Euro im Jahr
  • Erzielte Kosteneinsparung im 3. Jahr von > 5 Millionen Euro p.a. bei einer Verkleinerung des Projektportfolios
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